Schöpfung bewahren – Zukunft gestalten

Umweltleitlinien der Evangelischen Gemeinde Bonn-Holzlar

Sehen
Im Glauben an die Liebe Gottes, des Schöpfers, erkennen wir dankbar das Geschenk der Schöpfung, den Wert und die Schönheit der Natur.
Aber wir sehen mit Schrecken, dass die Güter der Erde ohne Rücksicht auf ihren Eigenwert, ohne Beachtung ihrer Begrenztheit und ohne Rücksicht auf das Wohl zukünftiger
Generationen ausgebeutet werden. Wir wollen uns gemeinsam für nachhaltige Lebensbedingungen für die gesamte Schöpfung einsetzen.
Charta Oecumenica, Strasbourg 2001

Die Klimakrise ist eine Gerechtigkeitsfrage: Sie trifft die Länder des globalen Südens, die weit weniger zum Klimawandel beitragen, in viel größerem Maße als die früh industrialisierten Länder. Die Klimakrise gefährdet das Leben der zukünftigen Generationen und stellt eine grundlegende Bedrohung der Menschheit und der Schöpfung dar. Ihr zu begegnen erfordert eine tiefgehende Umorientierung und Transformation.

Urteilen
Wir stellen uns als christliche Gemeinde der Verantwortung, unser Handeln auf Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung auszurichten. Wir möchten die Erde auch für kommende Generationen als lebenswerten Ort mit einer intakten Umwelt erhalten, und zwar sowohl bei uns als auch in der Welt.
Wir sind uns der Auswirkungen unseres Handelns auch für den globalen Süden bewusst und setzen uns für Klimagerechtigkeit ein.
Die Stadt Bonn, unser Kirchenkreis und unsere Landeskirche wollen bis 2035 klimaneutral sein. Wir wollen dazu beitragen.

Handeln
Wir nehmen die Herausforderung an, den Ressourceneinsatz für unsere Gebäude, die Mobilität, die Beschaffung, den Umgang mit Konsumgütern und unsere Ernährung am Maßstab der Nachhaltigkeit zu messen und unser Handeln danach auszurichten.

Das heißt für uns:
Wir richten unsere Aktivitäten an einem bewährten Leitfaden aus und streben die Zertifizierung nach dem Umweltmanagement „Grüner Hahn“ an.
Wir beteiligen möglichst viele Personen und Einrichtungen am Dialog über den Umwelt- und Klimaschutz und laden alle Interessierten ein, selbst aktiv zu werden.

Konkret nehmen wir uns vor:
Wir möchten kontinuierlich sensibilisieren und wachhalten für Fragen der Nachhaltigkeit, der Ökologie und der globalen Gerechtigkeit. Wir tun dies beispielsweise in Gottesdiensten,
Veranstaltungen, Veröffentlichungen und Fortbildungen. Wir gehen verantwortungsvoll mit Rohstoffen und Energie um.
Wir orientieren uns an Konzepten und Modellen, Umweltschutz wirtschaftlich und nachhaltig zu gestalten. Wir bevorzugen umweltfreundliche Produkte sowie Waren aus dem fairen Handel bzw. Produkte, die menschenwürdig, art- und umweltgerecht hergestellt wurden und die entsprechenden zertifizierten Gütesiegel tragen. Wir wollen auf Langlebigkeit
und Wiederverwertbarkeit der Güter achten. Wir wollen möglichst wenig Müll produzieren und auf eine konsequente Mülltrennung achten.
Wir dokumentieren und überprüfen regelmäßig unsere Aktivitäten, um unser Handeln stetig zu verbessern. Wir wirken in unsere Nachbarschaft und unsere Umgebung hinein, indem
wir uns vernetzen und beispielhaft nachhaltige Projekte umsetzen, sodass unser Engagement in die Region ausstrahlt.