Konfirmation: Geschenk fürs Leben!

Für mich sind die Konfirmandenbilder im EINBLICK  immer ein sehr erfreulicher Anblick. Denn ich verbinde mit dem Ereignis Konfirmation heute nur Positives.

Nur an meine eigene Konfirmation denke ich mit gemischten Gefühlen. Es musste damals der gesamte Kleine Katechismus und einiges mehr auswendig gelernt werden. In der Konfirmationsfeier wurde das Erlernte vor  der gesamten Gemeinde und Verwandtschaft hochnotpeinlich abgefragt. Unter dem Stress kippte Mancher ohnmächtig aus der Kirchenbank. Sicherlich war damit das Religionswissen gestärkt worden, der Glaube aber eher nicht.

Der Anspruch an die Konfirmanden, mit 14 Jahren (kirchlich) erwachsen zu sein – die meisten schlossen damals gleichzeitig die Schule ab und begannen eine Lehre – war ein zu großer Schuh. In die Kirche ging man danach auch nicht öfter.

Das mag nicht repräsentativ sein. Aber es entstand generell die Kritik, ein Großteil der Konfirmanden nähme nur aus familiären und materiellen Gründen teil.  Es sei  eher eine „Aussegnung“ aus der Kirche und verfehle die Intention, eine Festigung der Taufe, des Glaubens zu sein.

Heute sehe ich das ganz anders. Nicht, weil ich als Presbyter jetzt alles Kirchliche ganz toll finden müsste.
Es hat sich einfach vieles zum Besseren verändert, auch unsere Einstellung den Jugendlichen gegenüber.

Jedes Jahr besuchen uns in der Vorbereitungszeit Konfirmandengruppen für einige Stunden am Nachmittag. Es sind ja fast noch Kinder, verspielt, neugierig, aber schon ernsthaft nach Antworten zu Lebens- und Glaubensfragen suchend.
Man spürt: Pfarrer, Jugendleiterin und ehrenamtlich Mitarbeitende aus der Jugendarbeit (Konfipaten) nehmen die Konfirmanden wie sie sind, geben ihnen das Umfeld, die Nestwärme, die es ihnen ermöglichen, ihr Verhältnis zur Kirche, zur Gemeinde, zum Glauben ohne Druck mit Freude entwickeln zu können.

Die ausgezeichnete Kinder- und Jugendarbeit trägt hier ihre Früchte, die ja in unserer Gemeindekonzeption höchste Priorität genießt. Natürlich treten auch immer mal wieder Spannungen auf zwischen den Jugendlichen, über die – so erkannt – gesprochen wird. Gemeinsam mit den Jugendlichen wird dann nach Lösungen gesucht.

Konfirmand oder Konfirmandin sein ist bei uns etwas Erfreuliches, eine Zeit der Gemeinschaft mit christlichen Werten, in der zusammen lernen, singen, spielen, beten als etwas sehr Positives erlebt wird.

Der schönste Beweis dafür sind die Konfipaten, die als ehemalige Konfirmanden mit ihrem Engagement das überzeugendste Vorbild sind.

Mit der Taufe haben Eltern, Großeltern und Paten ihre Schützlinge unserer Kirche anvertraut.

Sie können sicher sein, dass diese in der Konfirmandenzeit und auch nach der Konfirmation sehr gut aufgehoben sind.

Ein Geschenk, das nicht selbstverständlich ist.

Volker Steiner                                                                               zurück zum Menü "BEITRÄGE"

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