Gottes Geist, öffne die Herzen der Welt..

...und öffne unseren Mund, davon zu schwärmen.

Pfingsten, das besondere Fest, Pfingsten, das Fest der Kommunikation.
Gottes Geist ist uns gegeben, Gottes Geist führt dazu, dass Menschen sich verstehen.

Wenn wir das Pfingstfest so sehen würden (oder sehen könnten), dann stünde es wahrscheinlich nicht mehr so im Schatten der anderen hohen Feiertage. Zu Weihnachten feiern wir die Wiederkehr der Geburt Jesu, in der Passionszeit erinnern wir uns an Jesu Leidensweg und zu Ostern – dem höchsten Fest – geht es um die Auferstehung Jesu von den Toten. Feste, die die meisten von uns mit konkreten Inhalten füllen können, auch wenn sie manchmal anderen gegenüber schwer zu erklären sind.
Was aber ist (mit) Pfingsten? Es muss doch wohl mehr sein als ein verlängertes Wochenende kurz nach Ostern. Wie ist die Bedeutung dieses Festes in unserem Leben, in unserem Alltag zu erklären? Wie so oft kann hier ein Blick in die Bibel uns ein Stück weiterbringen. Ein für mich besonders spannender Text steht in der Apostelgeschichte im 2. Kapitel:

Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle an einem Ort beieinander. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Wind und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschie- nen ihnen Zungen zerteilt, wie von Feuer; und er setzte sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen gab auszusprechen. ... Als nun dieses Brausen geschah, kam die Menge zusammen und wurde bestürzt; denn ein jeder hörte sie in seiner eigenen Sprache reden. Sie entsetzten sich aber, verwunderten sich und sprachen: Siehe, sind nicht diese alle, die da reden, aus Galiläa? Wie hören wir denn jeder seine eigene Muttersprache? ... wir hören sie in unsern Sprachen von den großen Taten Gottes reden. Sie entsetzten sich aber alle und wurden ratlos und sprachen einer zu dem andern: Was will das werden? Andere aber hatten ihren Spott und sprachen: Sie sind voll von süßem Wein. Da trat Petrus auf mit den Elf, erhob seine Stimme und redete zu ihnen: Ihr Juden, liebe Männer und alle, die ihr in Jerusalem wohnt, das sei euch kundgetan, und lasst meine Worte zu euren Ohren eingehen! Denn diese sind nicht betrunken, wie ihr meint, ist es doch erst die dritte Stunde am Tage; sondern das ist's, was durch den Propheten Joel gesagt worden ist: „Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Alten sollen Träume haben; und auf meine Knechte und auf meine Mägde will ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie sollen weissagen.“

Was macht das Treffen – 50 Tage nach Ostern – so besonders? Schließlich sind es doch dieselben Personen, die zusam- men sind, mit ihren Erfahrungen, Kenntnissen und Fähigkeiten. Das Besondere beschreibt Lukas mit „dem Brausen vom Himmel“. Das ist schwer vorstellbar für jeden, der nicht dabei gewesen ist. Deshalb wird es auch noch einmal etwas genauer erklärt: „wie von einem gewaltigen Wind“. Das muss in der Tat ein gewaltiger Wind gewesen sein, der Menschen von Grund auf verändern kann. Plötzlich sind die, die bisher eher zaghaft, teils sogar antriebslos waren, in Fahrt geraten. Die Apostel kannten Jesus, wussten von seinem Leiden und seiner Kreuzigung, von seinem Tod und seiner Auferstehung und dennoch waren sie zunächst verschüchtert, ängstlich und kraftlos – sie konnten nicht auf andere zugehen und ihren Glauben weitererzählen.

Das bedurfte der Kraft Gottes. Sein Geist hat ihnen nicht nur Kraft, sondern auch den nötigen Mut gegeben, mit Feuer und Flamme Jesu Geschichte an Mann und Frau zu bringen.

Durch den Geist Gottes angespornt, konnten sie die Botschaft des Glaubens überbringen, unabhängig davon, welche Sprache sie sprachen oder in welcher Sprache die anderen zu hören imstande waren. Welch ein Wunder, andere hörten ihnen zu, glaubten ihnen das Gesagte und haben sich dann auch noch auf diesen Glauben eingelassen.

Wäre es nicht schön, wenn wir durch Gottes Geist gestärkt für unseren Glauben, für Frieden und Gerechtigkeit und für etwas Demut eintreten und öffentlich werden könnten. Gerade heute hat daher Pfingsten verdient, aus dem Schatten der anderen hohen Feste herauszutreten.

Mit Gottes Geist ist das möglich.

Thomas Engels                                                                                           zurück zum Menü NACHGEDACHT

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