Organist Matthias Friehe spielt "Ein feste Burg ist unser Gott"
Aus dem Jahr 1992: Einweihung der Orgel
Orgel - Skizze
Erbaut als Opus 592
von Hermann Eule
Orgelbau, Bautzen
Eingeweiht am
4. Advent, 20.Dezember 1992
Orgel Ev. Kirche Holzlar - Technische Daten
Hauptwerk |
Schwellwerk |
Pedal: |
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Prinzipal 8 ‘
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Gedackt 8‘
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Subbaß 16‘
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Rohrflöte 8‘
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Viola da Gamba 8‘
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Prinzipalbaß 8‘
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Oktave 4‘
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Rohrflöte 4‘
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Choralbaß 4‘
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Querflöte 4‘
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Prinzipal 2‘
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Sesquialter 2-fach
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Zimbel 3-fach
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(Vorabzug 2 2/3‘)
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(Vorabzug 1‘ und 1 1/3‘)
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Mixtur 3-fach
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Krummhorn 8‘
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(Vorabzug 2‘)
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Tremulant
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Trompete 8‘
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Tremulant
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Koppeln
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Hauptwerk – Pedal
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Schwellwerk – Pedal
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Schwellwerk – Hauptwerk
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Zimbelstern
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Glocken in den Tönen ‘c e f g a h‘
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Bauzeit
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Dezember 1991 bis Mai 1992
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Pfeifen
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78 Holzpfeifen (Kiefer, Eiche und Birne)
1020 Metallpfeifen (Zinn-Blei-Legierung) |
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Insgesamt 1098 Pfeifen
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Grußwort Pfarrer Rolf Kalhöfer
Zitat aus der Festschrift
Liebe Gemeinde,
schneller als gedacht und geplant steht sie nun in unserer Kirche: die mechanische Schleifladenorgel der Firma Eule aus Bautzen. Auf den Tag genau 18 Jahre musste unser Gemeindehaus alt werden, ehe nun die Königin der Instrumente bei uns erklingt. Dass die Orgel aus Bautzen kommt, hat vor allem musikalische Gründe: Ein in der Größe vergleichbares Instrument in Bonn-Röttgen hat uns für die Firma Eule begeistert. Hinzukommt, dass wir in der Zeit der politischen Umwälzung Anfang 1990 (zwischen Mauerfall und deutscher Vereinigung) eine Möglichkeit sahen, einen mittelständischen Betrieb in Sachsen mit unserem Auftrag zu stützen.
Die neue Orgel bereichert unseren Kirchenraum musikalisch und ästhetisch. Die Begleitung der Lieder im Gottesdienst kann jetzt abwechslungsreicher und vielfältiger gestaltet werden, die Auswahl der Vor- und Nachspiele lässt sich erheblich erweitern. Der neue Standort der Orgel bezieht den Organisten unmittelbar in das Gottesdienstgeschehen ein.
Vor allem aber möge die Orgel unser Lob Gottes unterstützen und so die Gemeinde auferbauen - zu ihrem Wohl und zur Ehre Gottes.
Pfr. Rolf Kalhöfer
Der Orgelbauer zur Orgel
Zitat aus der Festschrift
„Bei unserer ersten Raumbesichtigung im Mai 1990 wurde bereits deutlich, daß der früher vom Architekten vorgesehene seitliche Orgelstellplatz auch für die anfängliche Orgelgröße mit nur 13 Registern nicht ausreichen würde. Unter Berücksichtigung der akustischen Verhältnisse mußte außerdem ein Orgelstandort gewählt werden, von dem aus eine weitreichende Klangabstrahlung in den zu besonderen Anlässen geöffneten angrenzenden Gemeinderaum möglich ist. Dies berücksichtigend, konzentrierten sich schließlich alle Überlegungen auf den jetzigen Standort, vorn im Angesicht der Gemeinde.
Fragen taten sich auf: Wie würde eine Orgel dort wirken? Erscheint sie zu klobig, würde sie die Prinzipalien optisch zu sehr bedrängen? Mehrere anfängliche Gestaltungsideen mit klassisch-symmetrischer Anordnung der Prospektpfeifen und auch separiertem Spieltisch konnten nicht überzeugen.
Im Fortgang der Projektierung war schließlich der Wunsch nach drei weiteren Registern und einer dynamischen Schwellbarkeit des zweiten Manuals zu berücksichtigen, so daß sich nun eine Eckstellung der Orgel anbot, die dem Orgelbauer bei aller Platzersparnis den nötigen Freiraum ermöglichte. Trotz ihrer asymmetrischen Lebendigkeit sorgt die äußere Gestaltung für Ruhe und Ausgewogenheit und läßt den Werkaufbau erkennen. Über den Klaviaturen sind die Pfeifen des Hauptwerkes, in der Ecke die des Schwellwerkes und rechts neben dem Organisten die Pedalpfeifen untergebracht.
Das gesamte Orgelgehäuse und das Rankenwerk der Prospektschleier wurden aus massivem Eichenholz gefertigt und in Abstimmung mit dem Interieur des Raumes naturbelassen gewachst. Das Orgelgehäuse ist der integrierte Bestandteil der zweimanualigen Schleifladenorgel mit 16 selbständigen Registern. Durch Registerauszüge aus den gemischten Stimmen wird die Klangpalette um weitere drei Register vorteilhaft erweitert.
Die Register sind auf zwei Manualwerke und das Pedalwerk verteilt. Die Spiel- und Registertraktur ist rein mechanisch angelegt. Dies ermöglicht die direkteste Verbindung von den Tasten zu den Spielventilen und Registereinschaltungen in den Schleifladen, also den Kästen, auf denen die Orgelpfeifen stehen.
Bis auf das Schwellwerk mit beweglichen Jalousien, die eine Lautstärkeregelung ermöglichen, haben alle Werke klingende Pfeifen im Prospekt, der Schauseite der Orgel. Die Metallpfeifen sind aus einer Zinn-Blei-Legierung hergestellt, aus klanglichen Gründen mit unterschiedlicher Legierung. Diejenigen Pfeifen, die des Klanges wegen aus Holz gefertigt wurden, sind aus Kiefern- und Eichenholz, die kleineren aus Birnbaum. Als optisches und klangliches Glanzlicht ist an höchster Stelle ein Zimbelstern mit den Glöckchen „c e f g a h“ angebracht.
Alles das und noch vieles mehr war notwendig, damit letztlich der Intonateur aus den gewählten Mensuren ein klangtypisches, charakteristisches und verschmelzungsfähiges Klangbild gestalten konnte.
Unsere guten Wünsche begleiten das Werk. Möge es recht lange zum Lobe Gottes und zur Freude und Erbauung der Gemeinde dienen.“
Armin Zuckerriedel, Orgelbaumeister
Fa. Hermann Eule Orgelbau
Zitat aus der Festschrift
Bautzen gehört zu den ältesten Zentren deutscher Orgelbaukunst. Die Tradition, die mit Blasius Lehmann um 1500 begann, erhielt mit der Betriebsgründung von Hermann Eule 1872 ihre letzte Fortsetzung. Hermann Eule führte die Kegellade, die er bei Schlimbach in Würzburg kennengelernt hatte, in Sachsen ein. Sein größtes Werk war 1909 die Orgel im Bautzener Petridom mit drei Manualen und 62 Registern auf pneumatischen Taschenladen.
1929 übernahm die Tochter Johanna Eule das Unternehmen, 1957 dann Hans Eule, der es zu internationaler Anerkennung führte und u.a. dreimanualige Orgeln in Schweden und in Baku am Kaspischen Meer baute. Höhepunkt seines Schaffens war die größte Kirchenorgel auf dem Gebiet der ehemaligen DDR im Dom zu Zwickau mit 77 Registern.
Nach seinem frühen Tod führte seine Frau, Ingeborg Eule, den Betrieb weiter, auch nach der Zwangsverstaatlichung 1972. Ehrenvolle Aufträge im In- und Ausland und die Restaurierung wertvoller historischer Orgeln nach strengen denkmalpflegerischen Grundsätzen bezeugen das solide Können der 40 Mitarbeiter.
1988 übergab Ingeborg Eule die Leitung des Betriebes an Orgelbaumeister Armin Zuckerriedel. Orgelneubauten wie in der Kathedrale zu Warschau (60 Register, 3 Manuale), in der Französischen Kirche in Berlin oder in der Auferstehungskirche zu Dresden zeugen von der Wahrung des Geistes der sächsischen Silbermannschule. Seit 1965 werden auch Orgeln in Westdeutschland gebaut. Am 1. Juli 1991 konnte der Betrieb durch Ingeborg Eule wieder in den Besitz der Familie zurückgenommen werden.